Neuigkeiten und Kommunalwahl
28.03.2017, 11:53 Uhr
Nettigkeiten allein helfen nicht
CDU-Arbeitsgruppe „Verfolgte Christen“ tagte in Berlin
Nettigkeiten reichten nicht aus. Im „Dialog des Lebens“ zwischen Christen und Muslimen müsse vielmehr ein konkreter Brückenschlag vor Ort für den gemeinsamen Alltag erfolgen....
Dies sei jedoch ein langer Weg angesichts eines real existierenden Islam, meinte Monsigneur Joachim Schroedel am 20. März 2017 in Berlin, der seit über 20 Jahren in Ägypten als Priester arbeitet. Zum Thema „aktuelle Lage der Christen in Ägypten“ hatte ihn der Arbeitskreis „Verfolgte Christen“ des Bundesfachausschusses „Außen-, Sicherheits- und Menschenrechtspolitik“ der Bundes CDU eingeladen. Von den 93 Millionen Ägyptern sind 15 Millionen Christen, die vor allem in der Hauptstadt Kairo leben, die etwa 25 Millionen Bewohner hat (zum Vergleich: in Berlin leben etwa 3,5 Millionen Menschen). Christen in Ägypten haben nicht die gleichen Rechte wie die Muslime. Ihnen ist zum Beispiel die Offizierslaufbahn verwehrt, auch können sie nicht im Geheimdienst mitarbeiten, berichtete der Priester. Nach der Verfassung darf der Präsident kein Christ sein; nur Mann und Muslim. Obwohl die Muslimbrüder von der Militärregierung „weitestgehend weggesperrt“ worden sind, gibt es nach den Worten von Joachim Schroedel eine „Art Islamisierung und Arabisierung“, zum Beispiel immer mehr Moscheen, fast nur noch arabische Werbetafeln und vor allem Übergriffe von Muslimen auf christliche Familien. Gleichwohl würden viele Christen seit etwa zwei Jahren „aufatmen“. Denn der neue Präsident verfolge die Politik „Wir sind alle Ägypter und müssen gemeinsam den Staat aufbauen“. Christen dürften Muslime nicht „verärgern“, sondern mit Fingerspitzengefühl Missstände – auch die im Blick auf die „Meinungsfreiheit“ – klar beim Namen nennen. Die acht deutschen Schulen in Ägypten, in denen Muslime und Christen gemeinsam unterrichtet werden, seien friedensstiftend und wegweisend für das Land, das viele Probleme zu meistern hat – zum Beispiel die vier Millionen Menschen in Kairo, die in Armensiedlungen leben und ein Aufstandspotenzial darstellen, aber auch die fehlende Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie verfolgte Christen als religiöse Minderheit. Burkhard Budde Auf dem Foto sind zu sehen (v.l.) Dr. Burkhard Budde, Helmut Sauer, Joachim Schroedel und Heinz Soth.

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